1826 -
1899
Du schöner Stern, wie bist Du
bleich geworden
In dieser Nacht voll namenloser Schmerzen,
Wo ausgelöscht der Liebe
Flammenkerzen,
Und Sturm und Wirrnis in den
Weltakkorden.
Geh unter, Stern! – und wenn
verworfne Horden,
Die selbst ein Lilienblatt mit
Schmutz beschwärzen,
Auch wunden schlagen Deinem
großen Herzen,
Dem heißen Rosenblatt im kalten
Norden,
Vergib dem wahn. Du wandle fort
mit Tränen
Auf deines Pfades
dornbestreuten Bahnen,
Mit Deinem Glanze blende, die
Dich hassen.
Und schmerzt es Dich, daß sie
Dich lieblos wähnen,
So denk: die Armen können ja
nicht ahnen,
Wie schwer es sei, ein weiblich
Herz zu fassen!